Alle Fakten rund ums Stillen
Damit du weißt, warum es gut ist ein Baby zu stillen, sind hier ein paar interessante Fakten zur Muttermilch:
- Einzigartige und unnachahmliche Zusammensetzung.
- bisher wurden über 200 verschiedene Bestandteile erforscht.
- Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate sind genau auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt.
- Langkettige, ungesättigte Fettsäuren fördern die optimale Entwicklung des Gehirns und Zentralen Nervensystems.
- Muttermilch erhält Wachstumshormone für das Baby.
- In der Muttermilch sind 5 verschiedene Gruppen von Immunglobulinen vorhanden. Diese unterstützen das noch unreife Immunsystem des Kindes.
- In einem Tropfen Muttermilch sind 4000 lebende Zellen enthalten. Die meisten davon zerstören mögliche Krankheitserreger. Doch auch wertvolle Stammzellen sind vorhanden.
- Der Vitamin-, Mineralstoff- und Enzymgehalt ist genau auf die Bedürfnisse des Säuglings abgestimmt.
- Der Bifidusfaktor (ein komplexes Kohlenhydrat) kommt nur in Muttermilch (nicht in PRE) vor. Er schützt die Darmflora des Kindes indem er schädliche Bakterien in ihrem Wachstum hindert. Zusätzlich schützen auch Präbiotika und Oligosaccharide den kindlichen Darm.
- Die einzelnen Bestandteile der Muttermilch können vom Kind perfekt aufgenommen und verwertet werden. Dafür sorgen die passenden Enzyme.
- Muttermilch schützt vor vielen Infektionen und Allergien.
- Muttermilch erhält alles was das Baby zur Ernährung braucht.
- Stillen regt alle Sinne des Babys an: Es sieht, spürt, hört, riecht und schmeckt die Mutter
- Durch das Saugen an der Brust wird die Mundmuskulatur trainiert und der Kiefer optimal ausgebildet. Dies fördert die Sprachentwicklung und vermindert Zahnfehlstellungen.
- Die Hormone Prolaktin und Oxytocin werden beim Stillen ausgeschüttet. Diese wirken entspannend und fördern die Mutter-Kind-Bindung. Außerdem unterstützt Oxytocin die Rückbildung der Gebärmutter.
- Beim nächtlichen Stillen wird das Hormon Melatonin ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür das Mutter und Baby schneller einschlafen können.
Ist Stillen einfach?
Stillen ist entgegen landläufiger Meinung kein Instinkt, sondern eine erlernte Fähigkeit. Und das sowohl von Mutter als auch vom Baby.
Leider haben junge Frauen in unserer Gesellschaft nur selten Kontakt mit stillenden Frauen. Dadurch ist es oft besonders der Stillbeginn von vielen Schwierigkeiten und Herausforderungen geprägt.
In den ersten Wochen muss das Stillen erst erlernt und geübt werden. Dies kann am Anfang herausfordert sein, doch durchhalten lohnt sich.
Nach ca. sechs Wochen hat sich das Stillen bei den meisten Paaren sehr gut eingespielt
Welche Vorteile hat das Stillen?
Sowohl die Mutter als auch das Kind profitieren von einer ganzen Reihe Vorteile, die das Stillen mit sich bringt.
Gesundheitliche Vorteile Mutter:
- die Gebärmutter bildet sich schneller zurück
- dadurch weniger Blutverlust und besserer Hämoglobinwert
- das Gewicht vor der Schwangerschaft wird schneller wieder erreicht
Stillende Mütter:
- erkranken seltener an Diabetes
- erkranken seltener an Brustkrebs
- erkranken seltener an Eierstockkrebs
Gesundheitliche Vorteile Kind:
Gestillte Kinder
- erkranken seltener an Mittelohrentzündungen
- erkranken seltener an Magen-Darm Infekte
- erkranken seltener an Atemwegsinfekten
- haben ein niedriges Allergierisiko
- haben ein geringeres Risiko später übergewichtig zu werden
Sonstige Vorteile:
- Stillen spart bis zu 120€ im Monat (je nach verwendeter Säuglingsnahrung und Zubehör)
- Muttermilch ist immer verfügbar
- Perfekt temperiert
- Keimarm
- Stillen beruhigt
- kein Zubehör notwendig
- kein sterilisieren und reinigen von Flaschen und Saugern notwendig
- Stillen unterstützt den Gewichtsverlust der Mutter (es werden 500 Kalorien am Tag extra verbraucht)
Welche Nachteile, Kontraindikationen und Schwierigkeiten hat das Stillen?:
Es gibt seltene Erkrankungen bei Mutter und Kind bei denen Stillen kontraindiziert ist.
Auch ist bei etwa 2% der Frauen zu wenig Brustdrüsengewebe vorhanden. In diese Situation ist Voll Stillen nicht immer möglich, jedoch profitieren viele Mutter-Kind-Paare trotzdem von Teilstillen.
Manche Kinder haben durch ein Zungenband oder ein anderes orales Problem Schwierigkeiten die Brustwarze richtig zu fassen.
Dies kann zu starken Schmerzen beim Stillen und zu Gedeihstörungen führen.
Eine erste Einschätzung darüber kann ich gerne vornehmen, gegebenenfalls wird aber eine Vorstellung bei einem Spezialisten notwendig.
Bis zu welchem Alter können Kinder gestillt werden?
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt in den ersten sechs Lebensmonaten das Kind ausschließlich zu stillen.
Danach zusätzlich zur Beikost bis zum zweiten Lebensjahr weiter zu stillen.
Darüber hinaus kann solange gestillt werden wie Mutter und Kind es möchten.
Muss bei einer erneuten Schwangerschaft abgestillt werden?
Bei einer erneuten Schwangerschaft muss nicht abgestillt werden.
Dein Körper versorgt immer zuerst das Ungeborene und dann das Stillkind.
Es kommt jedoch durch die Hormone häufig zu einem Rückgang der Milchmenge und manchmal auch zu empfindlichen Brustwarzen.
Ob du abstillst oder nicht ist allein deine Entscheidung.
Ist Stillen schmerzhaft?
In den ersten Tagen nach der Geburt sind die Brustwarzen durch Hormone sehr sensibel. Außerdem sind sie die mechanische Belastung nicht gewöhnt.
Auch das Kind lernt die richtige Saugtechnik noch. Daher kann Stillen am Anfang unangenehm sein.
Besonders in den ersten Tagen kommt es auch zu dem sogenannten “Ansaugschmerz”. Dieser verschwindet nach wenigen Sekunden.
Wenn die Schmerzen länger anhalten sollte unbedingt überprüft werden ob das Kind die Brustwarze richtig hält.
Dauerhafte Schmerzen sind nicht normal und müssen nicht ausgehalten werden.
Quellen:
- who
- Nationale Stillkommission des Max Rubner-Instituts
- still-lexikon
- stillen.at
- Europäisches Institut für Stillen und Laktation
- Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e.V.
Gern stehe ich Dir als Still- und Laktationsberaterin zur Verfügung. Ruf mich unter der Nummer: 0176-57700856 an oder sende mir eine E-Mail an kontakt [at] stillberatung-ruebbert [dot] de. – Du kannst mich am besten Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr erreichen.
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